«Ein schönes Gefühl, wieder Gefühle zu empfinden»

Mitte November 2018 hat‘s mich umgehauen, wie man so schön sagt. Den Tag und vor allem dieses Gefühl werde ich wohl nie mehr vergessen. Praktisch von einer Minute auf die andere ging nichts mehr, die einfachsten Dinge habe ich nicht mehr auf die Reihe bekommen», beschreibt der 57-jährige Paul H. seinen Zusammenbruch. Vorboten des Unheils hätten sich wohl schon lange davor bemerkbar gemacht. «Aber ich wollte sie nicht sehen. Oder vielmehr konnte ich sie zu diesem Zeitpunkt wohl noch gar nicht erkennen.»

Die ersten vier Monate nach seinem Zusammenbruch habe er gebraucht, um seine Batterien überhaupt wieder aufzuladen. In einem Gespräch mit der kantonalen IV-Stelle über mögliche Massnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung erfuhr er dann erstmals von FAU. Im November 2019 – rund ein Jahr nach seinem Zusammenbruch – begann er das Aufbautraining bei FAU IV.

Ein Weg ohne Abkürzungen

«In meiner Zeit bei FAU IV habe ich extrem viel gelernt. Vor allem über mich selbst», so Paul H. Er habe sich davor nie vorstellen können, dass er mal in so ein tiefes Loch fallen könnte – und dass es so lange dauert, wieder ins Leben zurückzufinden. Ganz am Anfang habe er seinen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt als ein Projekt mit einem Anfang und einem klar definierten Ende betrachtet. «Doch über die Monate realisierte ich, dass das ein Prozess ist. Und dass es keine Abkürzungen gibt.»

Auf diese schwierige Zeit zurückblickend, sagt Paul H.: «Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, wieder Gefühle zu empfinden und nicht nur einfach zu funktionieren.»

Was er in seiner Zeit bei FAU IV erlebte und lernte, wer und was ihn motivierte und was ihm besonders in Erinnerung bleiben wird, berichtet er im Podcast unter bit.ly/paul-h-iv. 

Text, Video, Pageflow: Iwon Blum